(Text: Christine Jäckel, Allgemeine Zeitung, Rhein Main Presse)
Die Gruppe Filia erinnert an längst vergangene Zeiten
Die Grafen von Sponheim sind zurück – zumindest konnte man sich beim Auftritt der Gruppe Filia sehr gut in die Zeit zurückversetzen, in denen das Adelsgeschlecht auf dem Höhepunkt seiner Macht war. Am Tag des offenen Denkmals gastierten drei starke Frauen der Sponheimer Grafenfamilie auf der Burg Sponheim und einer der mächtigsten Männer seiner Zeit, der Erzbischof und Kurfürst von Trier, Balduin von Luxemburg.
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Die aktiven Mitglieder des Freundeskreises der Burg Sponheim sorgten mit ihrem Vorsitzenden Otto Stroh dafür, dass die Besucher ein Kuchenbuffet und Kaffee sowie kalte Getränke auf dem Burgplateau vorfanden. Außerdem stand für Geschichtsinteressierte eine Auswahl der reichhaltigen heimatgeschichtlichen Literatur zur Verfügung, deren Herausgabe eine der Hauptaufgaben des Freundeskreises ist.
..... rund 80 Besucher kamen auf die Burg, die vermutlich schon um die Jahrtausendwende gegründet wurde. 1127 erstmals urkundlich erwähnt, hat die Burg Sponheim den Aufstieg des Grafengeschlechts begleitet. Ihre Bedeutung verlor sie durch die Teilung der Grafschaft und die folgende Verlegung des Sitzes nach Kreuznach. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten die Truppen des Feldherrn Spinola die Burg.
Lange vor dieser Zeit lebten die von der Gruppe Filia dargestellten Personen. Eveline Mehler als Jutta von Sponheim, Brigitte Nikolai als Elisabeth von Kastellaun und Silvia Kirchgeorg als Loretta von Sponheim bilden das Trio der starken Sponheimer Frauen, ergänzt durch Sigrid Schulte als Kurfürst Balduin von Luxemburg, Erzbischof von Trier.
Vor der Kulisse der imposanten Buckelquaderfassade des Bergfrieds erzählten die Frauen ihre Geschichte, die in der näheren und weiteren Umgebung der Burg Sponheim spielte......
Erlauchte, Wohlgeborene Loretta von der Starkenburg,
Erlauchte, Wohlgeborene Elisabeth von Kastellaun,
Eminenz und Duchlauchtigste Hoheit Balduin!
(nach Wikipedia Anreden aus dem Mittelalter!)
Es war uns eine große Freude, Sie am Sonntag auf der Stammburg der Sponheimer Grafen-Dynastie begrüßen zu können!
Das sich trotz der widrigen Wetterverhältnisse eingefundene Publikum war begeistert von Ihrem lebendigen Spiel mit der Geschichte,
das von profunden Kenntnissen zeugte! Es hat viel Spaß gemacht, ihrem ansteckenden Spiel zu folgen!
Jede von Ihnen gab so authenisch ihre jeweilige Geschichte/ Charakteristika wieder:
- Magistra Jutta von Sponheim, die fromme Nonne, die ihren Glauben wahrhaftig lebte und wirkte
und so den Grundstein für die große Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen legte!
- Gräfin Elisabeth von Kastellaun, die ernsthafte, scheue und zurückhaltende Gattin, die sich der Keuschheit ihrer Zeit verpflichtet fühlte,
aber dennoch -wie auch immer- ihrem Gatten 8 Kinder gebar, was sie selbst erstaunte!
- Erzbischof und Kurfürst von Trier, Balduin von Luxemburg, der machtbesessene Herrscher über umfangreiche Länderreien,
der jedoch der weiblichen List der Loretta von der Starkenburg Tribut zollen musste! Was muss/wird er gelitten haben
unter seiner naturgegebenen Begierde, auch der eines Mannes der Kirche, sie dürften damals schon angelegt gewesen sein,
man weiß es nicht..............
- Gräfin Loretta von der Starkenburg, die nicht minder machthungrige und listige Regentin, der sicher der "starke Mann an ihrer Seite",
wenn auch besiegt, nicht gleichgültig war, es gab ja eine längere gemeinsame Zeit, man weiß es nicht.........
Herzlichen Dank Ihnen allen, auch dem "versierten Tontechniker", auch im Namen des Vorstandes des Freundeskreises der Burg Sponheim!
Schönes Wochenende wünsche ich Ihnen,
herzlichst, Erna Bohn-Collet
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